Lampenfieber statt Dachschaden

Sara Haug mit Andreas Jendrusch beim Regionentheater

Endlich wieder lachen, endlich wieder Publikum! Nach dem verheerenden Orkanschaden 2019 und einem Jahr Corona-Sperre finden beim „Regionentheater aus dem schwarzen Wald“ nach langer Zeit der Unsicherheit wieder Vorstellungen statt. Die Bundestagskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen Sara Haug sprach darüber mit Andreas Jendrusch, dem geschäftsführenden Intendanten des Theaters.

Bis zu dreißig Schauspieler*innen arbeiten an den vielfältigen Projekten des Theaters mit. Das Ensemble probt in den Räumen der Kulturwerkstatt Simmersfeld. Ein Zweig ist auch das Kindertheater. Kooperationen mit Schulen, Gemeinden und dem Tourismus verbinden die Geschichten auf der Bühne mit dem Leben der Zuschauer*innen.

Durch die seit 2020 andauernde Corona-Situation war die Planung bisher eine Berg- und Talfahrt mit laufend neuen Herausforderungen. Dies hat auch dazu geführt, dass Mitglieder aufgrund der Ungewissheit der Veranstaltungen und der nicht vorhandenen Planungssicherheit zeitweise keine Auftritte mehr planen. Zudem machen die verschiedenen Regelungen der Bundesländer dem Tourtheater auf seinen Vorstellungsreisen zu schaffen.

Jendrusch ist Mitglied im Landesverband freier Tanz- und Theaterschaffenden. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis hat er an einem Förderantrag des Landratsamts mitgewirkt. So konnten für „kultur.land.kreis Calw“ insgesamt 100.000 € aus Bundesmitteln für Kulturarbeit in den Landkreis fließen. Neben einer kleinen institutionellen Förderung durch den Landkreis Calw finanziert sich das Theater zum größten Teil aus eigenen Mitteln. Die Fixkosten für Material und Transport sind erheblich. Zum Proben werden Schauspieler*innen in Simmersfeld untergebracht.

Kultur als weicher Standortfaktor ist hart von Kürzungen betroffen. Langsam beginnt wieder der Austausch mit der Politik. Aller Widrigkeiten zum Trotz laufen vielversprechende kleine Projekte wieder an. So freut sich das Ensemble auf viele kleine und große Helden wie Pumuckl und Loriot oder auf „Das Ende vom Anfang“, eine Komödie von Jean O’Casey. Premiere ist am 24. September, dem Freitag vor der Bundestagswahl. „Ich freue mich sehr, dass das Regionentheater wieder seine Planungen aufnimmt. Die Kultur musste seit einigen Monaten viel auf sich nehmen. Umso wichtiger ist es, dass Menschen aus diesem Bereich von Politik und Gemeinschaft unterstützt werden, damit weiterhin Theater, Kino und Konzerte möglich sind“, fasst Sara Haug ihr Anliegen zusammen.

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.